Die Absicht der TAS, den historischen Speicher abzureißen, hat in mir weit mehr als Betroffenheit und Unverständnis ausgelöst. Als die Investoren das Filetgrundstück in der Stadt erworben hatten, haben sie damit auch Verantwortung für den denkmalgeschützten und sogar stadtbildprägenden Speicher übernommen. Es kann nicht sein, dass Gewinne privatisiert, Lasten aber auf die Allgemeinheit umgewälzt werden. Unsere neuen Mitbewohnerinnen und Mitbewohner in der Nachbarschaft des Speichers heiße ich herzlich willkommen und rufe sie ganz besonders dazu auf, sich für den Erhalt des Speichers einzusetzen, damit er zu einem Leuchtturm, einem Schmuckstück und zu einem Zeichen für verantwortungsvollen Umgang mit unserer Geschichte im Herzen von Oranienburg wird.

Alexander Laesicke, Bürgermeister von Oranienburg

Oranienburg hat nicht sehr viele historische Areale. Neben den historischen Bürgergärten im Fischerkiez, dem Schloß, dem Blumthalschen Haus und dem Amtshauptmannhaus ist der Speicher eines der herausragenden Zeugnisse der Geschichte der Stadt. Wie wir mit unserer Vergangenheit umgehen zeigt, wer wir sind. Einer lebenswerte Stadt ist eine Stadt, die sich mit ihrer sehr wechselhaften Geschichte auseinandersetzt. Auch Investoren in Oranienburg müssen an diese Verantwortung erinnert werden, die sich aus dem Grundgesetz ergib: Eigentum verpflichtet!

Prof. Dr. Henning Schluß, Erziehungswissenschaftler und Theologe

Der 1917 errichtete historische Getreidespeicher in der Lehnitzstraße 29 in Oranienburg ist zum Einen ein wichtiges Bau- und Industriedenkmal und zum Anderen für Oranienburg ein absolut stadtbildprägendes Gebäude mit der schon von weitem sichtbaren unverwechselbaren Silhouette des barocken Dachschmuckgesims am Zentralbau und am südwestlichen Turmaufsatz, was es unbedingt zu erhalten und einer vernünftigen zukünftigen Nutzung zuzuführen gilt.

Christian Becker, Stadtarchivar

Der Speicher prägt wie kaum ein anderes Gebäude das Stadtbild Oranienburgs und ist unbedingt erhaltenswert.

Gabriele Schiebe, Schulleiterin und Stadtverordnete

Wenn man sich von historischen Bauten trennt, sind diese unwiederbringlich verloren. Deshalb übt gerade der Denkmalschutz eine bedeutende Tätigkeit aus. Gerade deshalb müssen alle Baubeteiligten gut überlegen, was denn gute Alternativen gegenüber dem Abriss eines historischen Gebäudes sind. Bewahrung von Traditionen, auch in einer sich stets verändernden Lebenswirklichkeit, auch im Gleichschritt mit der Moderne ist eine der Aufgaben von Kirche. Deshalb plädiere ich als Oranienburger Pfarrer für die unbedingte Suche nach einer guten Alternative, die sich mit gutem Willen ganz sicher finden wird. Ich unterstütze gern mit Rat und Tat.

Friedemann Humburg, Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Oranienburg

Der Speicher ist eines der wichtigsten Wahrzeichen unserer Stadt und bautechnisch auch weit über die Grenzen Oranienburgs hinaus von Bedeutung.

Katrin Kittel, Ortsvorsteherin von Schmachtenhagen, Stadtverordnete und Vorsitzende des Schmachtenhagener Heimatvereins

Ich bin Architektin und Baugeschichte ist mein besonderes Interesse. Als Absolventin der BAUHAUS-Universität Weimar gilt meine Leidenschaft gerade Bauten der beginnenden Moderne, auch baukonstruktiv betrachtet. Deshalb setze ich mich für den Erhalt des Speichers ein und freue mich über die Möglichkeit dieser Petition.

Marianne Kordecki, Architektin

Es sollte alles daran gesetzt werden, dieses Gebäude als Baudenkmal des 20. Jahrhunderts zu erhalten.

Hans Biereigel, Stadthistoriker

Es geht um ein denkmalgeschütztes Gebäude, welches das Bild der Stadt an seinem Standort prägt.

Heinz Ließke, Ortsvorsteher von Wensickendorf und pensionierter Polizeibeamter

Die Mitglieder der Jüdischen Gemeinde „Wiedergeburt“ unterstützen den Aufruf zum Erhalt des denkmalgeschützten Speichers. Die Bauherren dieses Speichergebäudes waren die jüdischen Kaufleute Nathan Cohn & Sohn. Sie ließen ein Industriegebäude errichten, welches nach den damaligen Verhältnissen das modernste seiner Art war. Später erwarb es der jüdische Kaufmann Max Lazarus, welcher 1933 als Geschäftsführer von den Nazis abgelöst wurde. Deshalb unterstützen wir den Aufruf zum Erhalt des Speichers.

Elena Miropolskaja, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Oranienburg

Mein Urgroßvater bewahrte 1930 gemeinsam mit der Freiwilligen Feuerwehr den Speicher vor den Flammen. Deshalb ist es für mich selbstverständlich, auch 90 Jahre später für seinen Erhalt zu kämpfen.

Thomas Ney, Lehrer und Stadtverordneter

Der Speicher ist Teil der Geschichte Oranienburgs und darf nicht Investoren zum Opfer fallen.

Dr. Tobias Rexin, Physiker

Der Speicher gehört zur Geschichte Oranienburgs. Ich möchte, dass noch unsere Kinder und Enkel vor dem Speicher stehen und sich über dieses Bauwerk informieren können. Dafür muss der Speicher erhalten bleiben.

Mike Franke, Heimatmaler

Ich wurde als Restaurator 2017 mit den Untersuchungen an der Außenhülle von der TAS beauftragt und habe mich mit der Baugeschichte und der bautechnischen Leistung beschäftigt. Daher ist es auch mein Interesse, dass dieses Baudenkmal mit seiner Geschichte und Bedeutung für Oranienburg erhalten bleibt.

Gottfried Grafe, Diplom-Restaurator